Legendäre Begegnung: Wie Ranisav Jovanovic mit dem FSV Mainz...

aus Mainz 05

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Siegtorschütze Benjamin Auer (links) bedankt sich bei Vorlagengeber Ranisav Jovanovic. Foto: Vollformat/Dziemballa  Foto: Vollformat/Dziemballa
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Alles lief am 16. Oktober 2004 so, wie es die Experten erwartet hatten: Der Double-Sieger Werder Bremen führte beim Bundesliga-Neuling FSV Mainz 05 eine Viertelstunde vor...

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MAINZ. Es war die beste Einwechslung, die Jürgen Klopp als Trainer des FSV Mainz 05 getätigt hat. 0:1 lag der Bundesliga-Aufsteiger am 16. Oktober 2004 nach 75 Minuten gegen Werder Bremen zurück, was völlig den vorherigen Erwartungen entsprach. Werder kam als amtierender Meister und Pokalsieger an den ausverkauften Bruchweg mit Bundesliga-Topspielern wie Valerien Ismael, Johan Micoud, Miroslav Klose und Angelos Charisteas, der Griechenland wenige Wochen zuvor zum EM-Titel geköpft hatte und auch das Bremer Führungstor in Mainz erzielte (56.). Doch dann brachte Klopp Ranisav Jovanovic, der das Spiel seines Lebens machte und den Mainzern noch zum überraschenden 2:1-Sieg gegen die Hanseaten verhalf.

Niclas Weiland und Benjamin Auer verwerten die Vorlagen

Zweimal lief Jovanovic seinen Gegenspielern in der Schlussphase am Flügel davon, zweimal brachte er den Ball daraufhin zu einem Mitspieler in den Strafraum herein und zweimal verwerteten diese die Vorlage zu einem Tor. Zunächst traf der ebenfalls eingewechselte Niclas Weiland in der 83. Minute, und dann sorgte Benjamin Auer mit dem Siegtreffer in der 90. Minute endgültig für Mainzer Ekstase.

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Der von den bundesweiten Experten als sicherer Absteiger gehandelte Neuling lag plötzlich mit 15 Punkten aus acht Spielen auf dem dritten Tabellenplatz. Vor Werder Bremen. Vor Bayern München. „Die Tabelle ist uns egal, so lange wir vor den Bayern stehen“, scherzte daraufhin Manager Christian Heidel. Denn wer vor den Bayern stehe, steige definitiv nicht ab.

„Mainz schockt Meister“, schrieb die AZ damals und kam zu dem Schluss: „Der Ausnahmezustand wird zum Alltag.“ Selbst dem sonst so wortgewandten Klopp gingen langsam die Worte für den Erfolg aus. „Das ist bald nicht mehr zu toppen“, sagte er nach dem Spiel. Das war es auch nicht, zumindest für Ranisav Jovanovic, der in Mainz an die Leistung aus diesem Spiel nicht mehr anknüpfte. „Das war wie im Film“, sagte er später über diese 15 Spielminuten, als er den Double-Gewinner fast im Alleingang besiegte.

FSV Mainz 05: Wache – Nikolic (79. Kramny), Friedrich, Noveski, Rose – Gerber, Azaouagh, Babatz (75. Jovanovic), da Silva – Auer, Casey (66. N. Weiland).