DE102006046963A1

DE102006046963A1 - Motivklingel

Info

Publication number: DE102006046963A1
Application number: DE200610046963
Authority: DE
Inventors: Stephan Kruip
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2006-10-04
Filing date: 2006-10-04
Publication date: 2007-10-11
Anticipated expiration: 2026-10-05
Also published as: DE102006046963B4

Abstract

Eine Motivklingel ist in einen Fotoapparat eingebaut, mit einer Einrichtung zum Erkennen eines lohnenden Foto-Motivs in der Umgebung des Fotoapparates, wobei die Motivklingel ein Signal an den Fotografen abgibt, sobald das lohnende Foto-Motiv in der Umgebung des Fotoapparates detektiert wird. Voraussetzung dafür ist, dass das Motiv zuvor elektronisch markiert wurde, was auf einfache und kostengünstige Art im Laufe der Zeit von der Gemeinschaft der Fotografen selbst erledigt werden kann. Die vorliegende Erfindung stellt also einfach gesagt eine Einrichtung vor, die bimmelt, sobald ein Motiv in der Nähe ist, das aus Sicht des Fotografen lohnend erscheint, von ihm fotografiert zu werden.

Description

Es ist bekannt, für reisende Fotografen an besonders interessanten Stellen Schilder aufzustellen, um auf lohnende Motive hinzuweisen. Die in den Vereinigten Staaten (z.B. in Freizeitparks) als "Photo Points" bezeichneten Hinweistafeln weisen oftmals ein Loch auf, durch das man das Objektiv bzw. die Kamera durchstecken kann, um damit den idealen Standpunkt und den besten Bildausschnitt sicherzustellen. Nachteilig an diesen Hinweisschildern ist der große Aufwand, weshalb sie bisher nur für wenige ausgewählte Motive zum Einsatz kamen.
Moderne Fotoapparate bieten umfangreiche Hilfen für die optimierte Aufnahme des Fotos an, von der Motivanalyse vor der Aufnahme für die richtige Auswahl des Belichtungsprogramms bis hin zur akustischen Anzeige unzureichender Helligkeit ( DE 12 97 461 A ) oder die automatische Auswahl aus vorher automatisch fotografierten Serienbildern (WO 2005/065283 A2).
Dagegen sehnt sich die Fachwelt seit Jahrzehnten nach der Motivklingel! Unzählige Testberichte über Kameras enden mit der Bemerkung "Fehlt nur noch die Motivklingel". Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, dass der reisende Fotograf sich dringend eine Einrichtung wünscht, die bimmelt, sobald ein Motiv in der Nähe ist, das aus Sicht des Fotografen lohnend erscheint, von ihm fotografiert zu werden.
Dieses Problem wird durch die im Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst, indem eine Motivklingel in einen Fotoapparat eingebaut ist, mit einer Einrichtung zum Erkennen eines lohnenden Foto-Motivs in der Umgebung des Fotoapparates, wobei die Motivklingel ein Signal an den Fotografen abgibt, sobald das lohnende Foto-Motiv in der Umgebung des Fotoapparates de tektiert wird. Voraussetzung dafür ist, dass das Motiv zuvor elektronisch markiert wurde, was auf einfache und kostengünstige Art im Laufe der Zeit von der Gemeinschaft der Fotografen selbst erledigt werden kann.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass eine Motivklingel erstmals und mit wenig Aufwand realisiert werden kann. Die Motivsuche, eine der anstrengenden Tätigkeiten beim Fotografieren, kann so automatisiert und für den Hobby-Fotografen wesentlich erleichtert werden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Patentanspruch 2 angegeben, nach dem die Einrichtung zum Erkennen eines lohnenden Foto-Motivs in der Umgebung des Fotoapparates eine Funkeinrichtung ist.
Die Weiterbildung nach Patentanspruch 3 ermöglicht es der Funkeinrichtung, mit elektronischen Markierungen zu kommunizieren, die an den lohnenden Motiven unverlierbar angebracht sind und auf ein Abfragesignal der Funkeinrichtung antworten.
Nach der vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung im Patentanspruch 4 umfassen lohnende Motive ortsfeste oder bewegliche Sehenswürdigkeiten, Landschaftsteile, Bauwerke, Pflanzen, Tiere und/oder Menschen.
Die Weiterbildung nach Patentanspruch 5 gibt an, dass die elektronische Markierung ein RFID, ein Transponder oder eine elektronische Schaltung mit Bluetooth-Schnittstelle ist.
Nach der vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung im Patentanspruch 6 ist der Fotoapparat ein Digitalfotoapparat oder eine Digitalfilmkamera oder eine Webcam oder ein Analogfotoapparat oder eine Analogfilmkamera oder ein Mobiltelefon oder ein sonstiges Mobilgerät mit eingebauter Fotokamera ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sind in den Patentansprüchen 7 und 8 angegeben: Die Motivklingel führt vor der Signalabgabe eine Filterung der lohnenden Motive nach vorher festgelegten Kriterien durch, und ermöglicht so dem Foto grafen, nur über Motive unterrichtet zu werden, die seinen persönlichen Neigungen und Vorlieben sowie Fotografierkenntnissen entsprechen. Hier können Kriterien angegeben werden, die vorher in den elektronischen Markierungen gespeichert wurden, um z.B. Bauwerke mit gotischem Baustil oder Politiker einer bestimmten Schattierung usw. auszuwählen.
Nach der vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung im Patentanspruch 9 übermittelt die elektronische Markierung mit der Antwort auf ein Locksignal Daten an den Fotoapparat, die in der elektronischen Markierung gespeichert sind.
Die Weiterbildung nach Patentanspruch 10 ermöglicht es, dem Fotoapparat Informationen über das Motiv, empfohlene Ausschnittgröße, Belichtungszeit und/oder Blende zu übermitteln.
Die Weiterbildung nach Patentanspruch 11 beinhaltet, dass in der elektronischen Markierung festgehalten wird, wenn das Motiv fotografiert wurde, so dass dem Fotografen Angaben zur Häufigkeit, wie oft das Motiv bereits fotografiert wurde, zur Verfügung gestellt werden.
Die Weiterbildung nach Patentanspruch 12 ermöglicht es, dem Fotografen Ortsangaben für ähnliche Motive in der näheren Umgebung zu übermitteln, die ebenfalls den vorab festgelegten Kriterien entsprechen und häufig fotografiert wurden. Diese nützliche Funktion ist ähnlich der Information bei Online-Buchbestellungen: "Kunden, die dieses Buch gekauft haben, haben auch folgende Bücher bestellt ...".
Die Weiterbildung nach Patentanspruch 13 ermöglicht es, dem Fotoapparat und/oder dem Fotografen, Internetadressen bereitzustellen, unter denen erläuternde Texte und Schönwetterfotografien des lohnenden Motivs herunter geladen werden können. Eine ähnliche Funktion ist unter dem Stichwort "Semapedia" für das Herunterladen von Wikipedia-Einträgen auf das Mobiltelefon bekannt geworden. Auch hier wird darauf vertraut, dass genügend Individuen solche Semapedia-Tafeln an Bauwerken selbst anbringen, so dass sich die Methode ohne großen Aufwand verbreitet. Allerdings erfolgt hier die Kennzeichnung mit großformatigen Datamatrix-Grafiken, die sich nicht selbständig beim Fotografen melden und vom Fotografen erst umständlich abfotografiert und gescannt werden müssen.
Gemäß der Weiterbildung nach Patentanspruch 14 umfassen die Daten genaue Ortskoordinaten des lohnenden Motivs, der Fotoapparat bestimmt über eine Ortungseinrichtung und einen elektronischen Kompass seine eigene Position und berechnet und zeigt damit eine Richtungsangabe in Richtung des lohnenden Motivs.
Die Ansprüche 15 bis 17 richten sich auf die Elektronische Markierung zur unverlierbaren Kennzeichnung von lohnenden Motiven, welche auf ein Locksignal hin gespeicherte Daten an eine Motivklingel eines Fotoapparates übermittelt.
Ein weiterer Anspruch 18 beinhaltet die Vorrichtung zur Aufnahme von Fotos mit einer Motivklingel.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen
1 einen erfindungsgemäßen Fotoapparat
2 ein lohnendes Motiv
Ein reisender Fotograf besitzt einen Fotoapparat 2, mit dem er Fotos macht. Der Fotoapparat weist die üblichen Einrichtungen wie Objektiv, Verschluss, Sucher, Auslöser etc. auf. Ist der Fotoapparat eingeschaltet, sendet die Funkeinrichtung 6 zur Erkennung von lohnenden Motiven 3 laufend Abfragesignale aus. Kommt ein lohnendes Motiv, z.B. ein Gebäude, das ansonsten leicht übersehen wird (Leuchtturm 3) in die Umgebung 5 des Fotoapparates 2, so antwortet die elektronische Markierung 7 des Leuchtturmes 3 und übermittelt diverse Informationen an den Fotoapparat.
Der Fotoapparat 2 erkennt bei der Filterung das Vorhandensein eines lohnenden Motivs (3), falls der Fotograf Bauwerke wie z.B. Leuchttürme in seinen Kriterien genannt hat. In diesem Fall wird die Motivklingel 1 ein Signal abgeben, z.B. einen Klingelton, sonstige akustische Signale, ein optisches Signal oder ein taktiles Signal. Beispielsweise kann der Fotoapparat 2 in der Tasche des Fotografen zu vibrieren anfangen.
Die elektronische Markierung kann in beliebiger Weise an (z.B. aufgeklebt) oder in (z.B. beim Menschen unter die Haut gespritzt) dem lohnenden Motiv angebracht sein oder von ihm mitgeführt werden (z.B. in einem Ausweisdokument beim Menschen oder am Kühlergrill bei Oldtimern).
Falls der Fotograf ein Pressefotograf ist, der vor dem Fraktionssaal eingeschlafen ist, wird er auf diese Weise geweckt, sobald ein mit RFID markierter Politiker sich der Pressekonferenz nähert. Falls der Fotograf den Politiker nicht kennt, ist es vorteilhaft, dass die elektronische Markierung 7 Name, Wahlkreis und evtl. ein Passfoto des Politikers bereitstellt. Außerdem zeigt die Richtungsangabe 9 die genaue Richtung an, in der sich das Motiv befindet. Die Richtungsangabe 9 wird mittels der Ortungseinrichtung 8, einem elektronischen Kompass zur Detektion der Orientierung des Fotoapparates 2 und den von der elektronischen Markierung 7 übermittelten Positionsdaten des Motivs errechnet und angezeigt.
Die Richtungsangabe 9 kann auch in der Weise ausgeführt sein, dass ein Leuchtpunkt im Sucher das Motiv kennzeichnet. Die Richtungsangabe 9 kann auch so eingestellt werden, dass sie den Fotografen dazu anleitet, das lohnende Motiv im Goldenen Schnitt zu positionieren.
Eine Selbstauslöseeinrichtung kann mit Hilfe der elektronischen Markierung 7 automatisch lohnende Motive, die ins Blickfeld des Fotoapparates 2 geraten, fotografieren. Bei elektronisch markierten Tieren lässt sich auf einfache Weise eine Fotofalle realisieren.
Weitere typische Anwendungen der Erfindung betreffen Stadtbesichtigungen oder Ausstellungen, wobei lohnende Motive vorab elektronisch markiert werden und der Fotograf Informationen über die Sehenswürdigkeiten und bei schlechtem Wetter auch ein Ersatz-Foto geliefert bekommt, sobald er davor steht. Sobald der reisende Fotograf beispielsweise das Falkenhaus in Würzburg fotografiert hat, liefert die Motivklingel anschließend die Information: "Fotografen, die dieses Motiv fotografiert haben, haben häufig auch folgende Motive fotografiert", gefolgt von einer Liste von weiteren Sehenswürdigkeiten in der Umgebung, beispielsweise der alten Mainbrücke, auf der sich im Sommer Trauben von Touristen vorzugsweise asiatischer Herkunft zum Fotografieren versammeln.
Falls die elektronischen Markierungen im Sinne eines Rundganges in eine Reihenfolge gebracht wurden, kann der Fotoapparat jeweils die Position der nachfolgenden Markierung erhalten, so dass der Fotograf von einem Motiv zum nächsten geführt wird.
Falls auch der Fotograf selbst eine elektronische Markierung trägt, kann die Motivklingel diese umgekehrt ansteuern, d.h. das Klingelsignal ertönt, sobald der Fotograf sich zu weit von dem Fotoapparat entfernt. Damit kann auf einfache Weise dem Verlust durch Verlieren oder Diebstahl vorgebeugt werden.
Sollten Familienmitglieder des Fotografen im Laufe der Zeit der Präsentationen der vielen mit Hilfe der Motivklingel erzielten Fotos überdrüssig werden, so lässt sich die Motivklingel auch ausschalten.

Claims

Motivklingel (1), eingebaut in einen Fotoapparat (2), mit einer Einrichtung (6) zum Erkennen eines lohnenden Foto-Motivs (3) in der Umgebung (5) des Fotoapparates, wobei die Motivklingel (1) ein Signal (4) an den Fotografen abgibt, sobald das lohnende Foto-Motiv (3) in der Umgebung (5) des Fotoapparates (2) detektiert wird.
Motivklingel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (6) zum Erkennen eines lohnenden Foto-Motivs (3) in der Umgebung (5) des Fotoapparates (2) eine Funkeinrichtung ist.
Motivklingel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Funkeinrichtung (6) mit elektronischen Markierungen (7) kommuniziert, die an den lohnenden Motiven (3) unverlierbar angebracht sind und auf ein Abfragesignal der Funkeinrichtung (6) antworten.
Motivklingel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die lohnenden Motive (3) ortsfest oder beweglich sind und Sehenswürdigkeiten, Landschaftsteile, Bauwerke, Pflanzen, Tiere und/oder Menschen umfassen.
Motivklingel nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Markierung (7) ein RFID, ein Transponder oder eine elektronische Schaltung mit Bluetooth-Schnittstelle ist.
Motivklingel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fotoapparat (2) ein Digitalfotoapparat oder eine Digitalfilmkamera oder eine Webcam oder ein Analogfotoapparat oder eine Analogfilmkamera oder ein Mobiltelefon oder ein sonstiges Mobilgerät mit eingebauter Fotokamera ist.
Motivklingel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Motivklingel (1) vor der Sig nalabgabe (4) eine Filterung der lohnenden Motive (3) nach vorher festgelegten Kriterien durchführt.
Motivklingel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kriterien persönliche Neigungen und Vorlieben sowie Fotografierkenntnisse des Fotografen beinhalten.
Motivklingel nach einem der Ansprüche 3–8, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Markierung (7) mit der Antwort auf ein Abfragesignal der Funkeinrichtung (6) Daten an den Fotoapparat (2) übermittelt, die in der elektronischen Markierung (7) gespeichert sind.
Motivklingel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten Informationen über das lohnende Motiv (3) und/oder über empfohlene Ausschnittgröße, Belichtungszeit und/oder Blende umfassen.
Motivklingel nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten Angaben zur Häufigkeit, wie oft das Motiv (3) bereits fotografiert wurde, umfassen, und dass der Fotoapparat (2) an die elektronische Markierung (7) meldet, dass das Motiv (3) fotografiert wurde.
Motivklingel nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten Ortsangaben für ähnliche Motive in der näheren Umgebung umfassen, falls diese Motive ebenfalls den vorab festgelegten Kriterien entsprechen und häufig fotografiert wurden.
Motivklingel nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten Internetadressen umfassen, und der Fotoapparat (2) eine Internetverbindung zum Herunterladen aufweist, und mittels dieser Internetadressen erläuternde Texte und Schönwetterfotografien des lohnenden Motivs abruft und anzeigt.
Motivklingel nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten genaue Ortskoordinaten des lohnenden Motivs umfassen, der Fotoapparat (2) über eine Ortungs einrichtung (8) und einen elektronischen Kompass seine eigene Position bestimmt und damit eine Richtungsangabe (9) in Richtung des lohnenden Motivs berechnet und anzeigt.
Elektronische Markierung zur unverlierbaren Kennzeichnung von lohnenden Motiven, welche auf ein Locksignal hin gespeicherte Daten an eine Motivklingel eines Fotoapparates nach einem der Ansprüche 1–14 übermittelt.
Elektronische Markierung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein RFID, ein Transponder oder eine elektronische Schaltung mit Bluetooth-Schnittstelle ist.
Elektronische Markierung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Zähler enthält, der speichert, wie oft das zugehörige lohnende Motiv fotografiert wurde.
Vorrichtung zur Aufnahme von Fotos mit einer Motivklingel nach einem der Ansprüche 1–14.